05.07.2022: A New European Innovation Agenda

Die European Kommission hat am 5.7.2022 die COM (2022) 332 publiziert: A New European Innovation Agenda. 

Diese New European Innovation Agenda zielt darauf ab, dass die EU bei „deep tech innovation“ weltweit eine führende Rolle einnimmt. Ein wesentliches Ziel ist dabei, Forschungsergebnisse der Grundlagenforschung schneller am Markt bzw. in erfolgreichen Geschäftsmodellen umzusetzen.

Ebenso findet die Twin Transition der EU (Übergang zu einer grünen und digitalen europäischen Wirtschaft) in der New European Innovation Agenda umfassend Beachtung. Es werden hierzu fünf Flagship‑Actions definiert:

Flagship 1:      Funding for deep tech scale-ups

Flagship 2:      Enabling deep tech innovation through experimentation spaces and public procurement

Flagship 3:      Accelerating and strengthening innovation in European Innovation Ecosystems across the EU and addressing the innovation divide

Flagship 4:      Fostering, attracting and retaining deep tech talents

Flagship 5:      Improving policy making tools

Das EIT wie auch das EIC haben wichtige Schlüsselrollen in der New European Innovation Agenda.

Was bedeutet die New European Innovation Agenda für Österreich?

Österreich ist traditionell stark bei inkrementellen Innovationen, aber eher schwach bei der geforderten massiven Verstärkung in sogenannten „breakthrough deep tech innovations“ (disruptiven Innovationen) und auch historisch schwach bei Venture Capital. Hinzu kommt, dass in den letzten Jahren die Zahlen der Studienanfänger*innen in den deep tech Fächern (Ingenieurwissenschaften) in Österreich rückläufig sind. Für die Umsetzung der neuen European Innovation Agenda braucht es aber deutlich mehr Absolvent*innen vor allem in den Ingenieurwissenschaften. Auch für die Umsetzung der technischen Konzepte des Green Deals (Wasserstoff‑Technologien, Verbesserung der Wirkungsgrade aller industriellen Prozesse etc.) braucht es in Österreich und der EU künftig deutlich mehr Absolvent*innen in diesem Bereich.

Ferner ist eine noch stärkere Vernetzung von österreichischen Forschungsgruppen mit dem EIT und EIC, die beide in der neuen European Innovation Agenda eine wichtige Rolle spielen, anzustreben. Hierbei kann hilfreich sein, dass von 2020 bis 2024 Österreich mit Dr. Paul Rübig im EIT Governing Board vertreten ist. Letztlich wird es für die großen Herausforderungen auch eine klare Strategie samt konkreten Maßnahmen brauchen, sollen Österreichs Ziele im Rahmen der neuen European Innovation Agenda auch wirklich erreicht werden.