14 Mrz Umfrage bei deutschen Maschinenbauunternehmen, mögliche Auswirkungen auf Österreich
Der Deutsche Verband Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat Anfang März 2022 eine Blitz-Umfrage bei 550 CEOs deutscher Maschinenbau-Unternehmen zur Konjunktursituation durchgeführt.
Laut dem deutschen Statistischen Bundesamt hat die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland im Jahr 2021 real um 6,4% zugelegt. Aufgrund des Ukraine-Kriegs rechnet man in Deutschland nun für das laufende Jahr 2022 nur noch mit einem Produktionsplus von 4%, anstatt mit 7% (wie noch im Herbst 2021 prognostiziert).
Zentrale Erkenntnisse der Blitz-Umfrage:
- Die VDMA-Mitglieder erwarten, dass sich die durch Corona bereits angespannte Lage bei den Lieferketten in den nächsten 3 Monaten als Folge des Ukraine-Krieges weiter verstärken wird.
- Auftragseinbußen/Stornierungen werden in den nächsten 3 Monaten verstärkt erwartet.
- An zweiter Stelle bei den Problemen bleibt der Fachkräftemangel, es ist keine Entspannung in Sicht.
- Engpässe bei Elektronikkomponenten am stärksten, eigene Zulieferungen erfolgen deutlich verzögert.
- Gut drei Viertel der Unternehmen wollen ihre Lieferketten verändern: die meisten möchten neue Lieferanten aufnehmen, aber auch veränderte Beschaffungsprinzipien bzw. mehr Lagerhaltung einsetzen.
Mögliche Auswirkungen auf Österreich:
Deutschland ist nach wie vor der mit Abstand wichtigste Handelspartner Österreichs. Im Jahr 2020 kamen 35% aller österreichischen Importe aus Deutschland, 30,5% der österreichischen Exporte gingen nach Deutschland, an zweiter Stelle bei den Exporten sind, weit abgeschlagen, die USA mit nur 6,5%.
Bei den Exporten Österreichs nach Deutschland steht von den 10 Warengruppen „Maschinenbauerzeugnisse und Fahrzeuge“ mit 37% deutlich an erster Stelle. Eine schwache Konjunktur des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus im Jahr 2022 als Folge von Corona und Ukraine-Krieg wird sich auch auf die Industrie in Österreich auswirken.
Da österreichische Unternehmen oft auch Zulieferer zur deutschen Industrie sind, könnte Österreich sogar härter getroffen werden als die deutsche Industrie, die die Produktion einiger Zulieferteile insourcen könnte, um Fachkräfte im Krisenjahr 2022 zu halten.